In Gruppe 1 spielte mit Michael Schelle zwar jemand mit, der schon über dem eigentlichen Limit von DWZ 1500 lag, aber einerseits ist das erst seit kurzem überhaupt so, andererseits half er uns damit, alle Gruppen voll zu machen. Am Ende war es dann auch nicht er, der den Pokal in Empfang nahme, sondern Luis Andrade, der alle Konkurrenten hinter sich ließ.
Die dramatischste Entscheidung des Tages fiel Gruppe 2. Hier waren die Gegner nominell am ausgeglichensten, nichtsdestotrotz gab es genügend entschiedene Partien, nur nicht die wichtigste. In der Schlußrunde einigten sich Markus Heuwieser und Wilhelm Grunert auf Remis. Doch da die Turnierordnung einen geteilten ersten Platz nicht zulässt, musste eine 10-Minuten-Partie über die Pokalvergabe bestimmen. Hier sah Markus im Endspiel schon wie der Sieger aus, unterschätzte aber eine Freibauern des Gegners, der Wilhelm schließlich die Partie und den Gruppensieg sicherte.
Einen Heimsieg gab es in Gruppe 3, denn der siegreiche Simon Wagner spielt zwar für den TSV Forstenried, wohnt aber in Garching. Soll man gar nicht glauben, daß noch mehr begabte Spieler unsere Stadt bevölkern, als wir eh schon zählen ;-)
Gruppe 4 sah ein Duell um den Sieg zwischen den beiden jüngsten. Unser U10-Crack Denis Werner blieb zwar ungeschlagen, doch Langzeitkonkurret Jakov Klonov hatte am Ende trotzdem einen halben Punkt mehr auf dem Konto. So hatte er hier mal wieder die Nase vorne.
In Gruppe 5 konnte dagegen unser U12-Spieler überzeugen. In der reinen Jugend-Gruppe setzte Daniel Müller sich trotz Niederlage gegen den Drittplazierten Kadir Özden, durch, da er im Spitzenkampf Juan Lopez Seydel bezwingen konnte. In der sehr umkämpften Gruppe war der Platz 4 von Julia Lautenbach auch viel besser, als er in der Tabelle aussieht.
Jede Menge Jugendtalent war auch in Gruppe 6 zu Gange. Am Ende bewies hier aber Hugo Danninger trotz weiter Anreise aus Nürnberg enorme Klasse, da er gegen ungefähr gleich eingeschätzte Gegner alle Partien gewinnen konnte.
Erst mit seinem starken Auftritt bei den Deutschen Jugend-Vereinsmeisterschaften zwischen Weihnachten und Neujahr hatte sich Clemens Lerchl über die DWZ-Grenze des Jugend-Pokals gehievt und musste nun also bei den Amateuren ran. Das hielt ihn aber nicht von einer weiteren überragenden Vorstellung ab, dire Siege bedeutenen natürlich den Triumph in Gruppe 7.
Mit dem Ziel, endlich seine letzten beiden Partien für seine erste DWZ zu absolvieren nahm Fabian Wruss die lange Reise aus dem Bayerischen Wald zu uns auf sich. Seinen Gegnern in Gruppe 8 war er dabei in allen Belangen überlegen, und hätten wir vorher gewußt, daß am Ende eine Erst-DWZ von 1304 herausspringt, hätten wir ihn auch etwas höher spielen lassen ;-)
Ein weiterer Garchinger Sieg war in Gruppe 9 zu bestaunen. Juri Werner, Vater vom Garchinger Talent Denis Werner aus Gruppe 4, wurde vor Turnierbeginn per Akklamation zum Mitspielen aufgefordert. Drei Siege in seinen ersten drei Turnierpartien beweisen ein weiteres Mal, daß das Training daheim nicht nur den Kindern gut tut...
... denn auch in Gruppe 10 gewann mit Petar Batchvarov der Vater eines Jugendlichen! An dieser Stelle muß einfach betont werden, wie sehr sich manche Amateure unterschätzen - die meisten sind viel viel besser als sie denken - und im übrigen macht es dann noch eine Menge Spaß!
Insgesamt lief das Amateur-Pokalturnier nahezu perfekt ab. Vor allem hervorzuheben ist, daß die Turnierleitung damit kaum Arbeit hat, da sich alle Gruppen komplett selbst organisieren, nachdem sie einmal den Paarungsbogen in Händen haben. Auch die komplett aus Jugendlichen bestehenden Gruppen haben das schnell verinnerlicht, und am Ende fragen alle nur noch, wann denn Siegerehrung ist - davon gab es klarerweise zehn Stück, zu unterschiedlichen Zeiten, je nachdem, wann die einzelnen Gruppen fertig waren, manche schon am frühen Nachmittag, die letzte erst am frühen Abend.
Nichtsdestotrotz ist natürlich auch bei den Amateuren eine Menge Herzblut im Spiel, und die ein oder andere Unstimmigkeit kann auftreten - aus Sicht der Turnierleitung spricht das aber eher für das Turnier, für das Interesse und die Begeisterung für das Schachspiel, als dagegen. Alles in allem haben wir so jede Menge positive Rückmeldung bekommen, und möchten die gerne an die Teilnehmer zurückgeben - vielen Dank an alle für das Gelingen dieses Amateur-Pokalturniers!
