Diese Seite drucken
Mittwoch, 25 September 2019

147 Teilnehmer, Bretter in Flammen, Feuerwehr rückt an

geschrieben von 

Eine herausragende Eigenschaft des Schachspielelr ist es, dass er sich auf dem Brett ständig noch nie dagewesenen Situationen ausgesetzt sieht und diese zu meistern hat. Man hat zwar sein taktisches und strategisches Werkzeugköfferchen dabei, aber in jeder Partie entstehen Dutzende von Stellungen, die man noch nie zuvor auf dem Brett hatte. Damit gut zu Rande zu kommen, mag einem auch für die oftmals wechselnden des wahren Lebens gut vorbereitet sein lassen. U10Blick in den Turniersaal der U10Am vergangenen Sonntag trafen jedenfalls die Unwägbarkeiten des Schachspiels auf die des Spiels des Lebens - als die Bretter kurz vor der entscheidenden Phase in den meisten Gruppen und Jugend-Pokalen in Flammen standen, erschallte der Feueralarm im Gymnasium Vaterstetten, und wenig später rückte die Feuerwehr an. Spieler, Trainer, Begleiter und Ausrichter musste das Gebäude komplett räumen, während drinnen noch einige Uhren weiterliefen...

Eine andere Veranstaltung im Gebäude hatte scheibar den Alarm ausgelöst, den Schachspielern wurde eine Protion frische Luft zugeteilt, bevor sie nach dieser ungewöhlichen Zwangspause an ihre vorherigen Plätze zurückkehren und die Partien regulär fortführen konnten.

147 Spieler nahmen an der 12. Auflage der Vaterstetten-Grasbrunner DWZ-Pokalturniere teil, ohne Ameldestopp wären es vermutlich gar über 160 geworden, was schon zu Beginn alle Abläufe etwas verlangsamte. Als jedoch alle Schlachten geschlage waren, gab es 34 Pokalgewinner - auch wenn ob des großen Andrangs vier Pokale noch nachgeliefert werde müssen.

Siegerehrung U8Siegerehrung U8In der Altersklasse U8 waren acht der allerjüngste Schachfreunde am Start. Da diese Zahl sich nicht für ein Turnier mit Schweizer System eignete, wurde kurzerhand ein Turnier mit je zwei Vorrunden- und Endrundengruppe ausgetüftelt. Auf der obersten Stufe des Treppches stand nach fünf Runden mit fünf Siegen Mihail Klonov (SK München Südost), gefolgt von Arthur Tokaji Nagy und Philip Alig (beide SK Germering), der Mädchen-Pokal ging auf Rang 4 an Sandra Piffczyk (SC Garching 1980).

Wie üblich sah die U10 das größte Teilnehmerfeld, 29 Kinder kreuzten die schachlichen Klingen. Auch hier hatte der Sieger am Ende alle fünf Partien für sich entschieden, Pavel Gubanov (SK Gräfelfing) ließ Amey Khare (PSV-München) und Moritz Ramming (SC Prien) mit je vier Punkten hinter sich. Simona Semenchenko (SK Tarrasch 45 München) errang auf Platz 15 mit 50% Punkteausbeute den Pokal für das beste Mädchen.

In einen echten Finalkampf um einen Jugend-Pokal musste Carl-Friedrich Angrick (MSA Zugzwang 82) in der U12, bevor auch er schließlich mit perfekter Punkteausbeute sich zum Turniersieg gratulieren lassen durfte. Der in der letzten Partie unterlegene Marc Sarbu (SC Rochade Saaarlouis 1993) hatte sich seinen zweiten Platz redlich verdient, Per Henrik Prinzen (SK Tarrasch 45 München) folgte mit der gleichen Punktzahl auf dem Bronzerang, auf Rang 5 sicherte sich Marcs Schwester Carla Sarbu den Mädchen-Pokal.

17 Sieger gab es bei den Amateuren zu beglückwünschen. In der Königssgruppe 1 siegte mit vollen 3 Punkten Pierre Lipinsky (SK Tarrasch 45 München). Gleichfalls perfekt ins Ziel kamen Luca Koch (SK Kelheim 1920, Gruppe 3), Simeon Zanov (TSV Forstenried, Gr. 8), David Breuninger (SC Haar 1931, Gr. 13) und Sofia Klonov (SK München Südost, Gr. 14). Viermal musste ein Stichkampf zur Entscheidugsfindung beitragen, die Sieger hiernach waren Markus Albert (SC Ansbach 1855, Gr. 2), Daniel Hepp (SC Wolfratshausen 1948, Gr. 9), Bruno Di Renzo John (SV Isental, Gr. 11) und Hari Pottayil (SG Pang-Rosenheim 1910, Gr. 15).

Siegerehrung Meisterklasse 1Meisterklasse 1: Michael Schelle, Denis Werner, Andreas BergerhoffSeine Premiere feierte der neu eingeführte Meister-Pokal. Ganze 20 Spieler nahmen hier teil, und neben einigen neuen Gesichtern kehrten auch einige altebekante in unsere Reihen zurück, die zwischenzeitlich aus dem DWZ-Limit des Amateur-Pokals herausgewachsen waren. So zum Beispiel Denis Werner (SC Garching 1980) - dieser hatte am 10 Mai 2014 beim allerersten Vaterstettener DWZ-Pokalturnier teilgenommen, damals noch ohne eigene DWZ, war im Januar 2017 in Garching den Amateuren entwachsen, und kehrte nun zurück, um die Meisterklasse 1 zu gewinnen.

Von besonderer Brisanz sind im neuen Format die Stichkämpfe, da schon nach einem Remis zum Auftakt eine Entscheidung erzwungen werden muß. Einmal kam es dabei sogar zum Äußersten, denn erste die Armageddon-Partie konnte zwischen Luca Gerlich (SC Vaterstetten-Grasbrunn) und Leopold-Xaver Kern (SV Isental) die Entscheidung für letzteren bringen, der dann später auch den Pokal in Klasse 4 gewann.

Jede Menge spannender Ereignisse auf und neben dem Schachbrett also, wieder mal nur möglich aufgrund einer großen Anzahl an helfenden Händen bei Auf- und Abbau, Anmeldung, Analyse, Alarm, Verpflegung und vielem mehr!

Ein mehr als gelungener Saisonautakt der DWZ-Pokalturniere, am 20. Oktober geht es in Lauf a.d.P. weiter, im Münchner Bereich ist Garching am 1. Dezember die nächste Station. Wir freuen uns auf eure (rechtzeitige!) Anmeldung.

 

 

 

 

Gelesen 2532 mal